Neuer Tag, neues Glück, neue Reise. Wer war noch nicht, wer will nochmal oder will man überhaupt auf die Insel Dugi Otok (übersetzt lange Insel)?
Wie kommt man dort hin?
In meinem Bestreben eines Tages auf jeder Insel Kroatiens gewesen zu sein mache ich mich auf den Weg zur längsten Insel Dalmatiens. Von Zadar aus fahre ich mit der Fähre (20 kuna) etwas über eine Stunde zur nordöstlichen Küste in die Stadt Sali.
Die Stadt Sali
Mit rund 1000 Einwohnern ist es die größte Stadt auf der Insel und somit kulturelles Zentrum und perfekte Anlaufstelle zur Erkundung. Das wohl eher als Dorf zu bezeichnende Örtchen ist mittlerweile gut ausgerüstet um Touristen hier einiges bieten zu können: Ärtze, Bücherei, Cafés, Unterkünfte, Restaurants…
Als die Fähre am Hafen von Sali anlegt bewundere ich die bunten Häuser die in der Sonne strahlen und beobachte die Fischer die ihre Boote für die nächste Ausfahrt vorbereiten. Während ich mich hier umsehe fällt mir auf, dass die Einwohner (Ende März) wohl noch keine Touristen erwarten. Ich ziehe vorbei an neugierigen Blicken und fühle mich selbst etwas wie eine Sehenswürdigkeit.
Die Wanderung
Weiter, bergaufwärts durch eine schmale Gasse erhält man einen wundervollen Blick auf das kleine Städtchen. Hier oben befindet sich die Kapelle Sveti Rok (heiliger Fels) sowie die Pfarrkirche Sveti Marija (heilige Maria).
Ich beschieße dem Schild Richtung Maslinski Put (übersetzt Oliven Weg) zu folgen und bewege mich ortsauswärts immer weiter bergauf. Der Weg unter meinen Füßen ist nun nicht mehr asphaltiert sondern staubiger, steiniger Schotterboden. Der Name des Wegweisers hält sein verprechen: links und rechts ragen ein Olivenbaum nach dem anderen auf.
Die Route führt mich zu einer asphaltierten Querstraße, das Schild deutet jedoch weiter nach oben. Obwohl mir die Strecke etwas improvisiert vorkommt, folge ich weiterhin dem nunmehr sehr schmalen und steilen Gang nach oben: je anstrengender es wird denke ich mir, desto schöner der Ausblick..
Oben angekommen bleibt mal wieder die Qual der Wahl: nach links oder nach rechts: ich entscheide mich für links und wandere weiter auf einem nun endlich wieder breiteren Schotterweg.
Der Ausblick
Bei der Umrundung des Berggipfels tauche ich immer mehr in die Fauna und Flora der Insel ein. Ich bin seit circa einer Stunde am Wandern bis ich zum überraschenden Ende meines Weges gelange. Ohne Option auf eine andere Richtung geht es auf der anderen Seite des Berges wieder hinunter. Der Blick auf das, was mich dort unten jedoch erwartet scheint die Mühe wert zu sein.
Beim Weg nach unten fühle ich mich wie bei einem alten Computerspiel (Hugo für jene die es kennen) bei dem man ständig Hindernissen ausweichen muss: Steinen, Baumstämmen, Pflanzen.
Unten angekommen wird nun deutlich: weiter geht es nicht mehr! Muss es aber auch nicht. Der Platz läd ein etwas länger zu verweilen und die Stille zu genießen. Ein altes Gebäude gleich neben der Küste vervollständigt die einsame Kulisse. Das Wasser glasklar spiegelt seine grüne Umgebung auf der Oberfläche wieder. Gegenüber erstreckt sich das Gebiet des Naturparks Telašćica. Ich lasse meine Beine in dem leider noch eiskaltem Wasser taumeln und ruhe mich etwas aus bevor es zurück geht.
Der Rückweg scheint – wie sonst auch – schneller zu gehen als der Weg zum Ziel. Zurück in Sali möchte ich noch den Stadtstrand begutachten.
Der Stadtstrand
Kleine erbaute Platteaus zwischen den ruppigen Felsen, die in das blau-türkise Meer ragen finden sich fast überall. Die strahlend weiße Kapelle fiel mir schon von der Fähre aus auf.
Der Rückweg
Da die Fähre bald zurückfährt mache ich mich auf den Weg zur Andockstation. Obwohl auf den kleineren Passagierschiffen der Jadrolinja keine Sitzplätze an Deck geboten werden, darf man sich (wenn man nett fragt) auch nach oben setzen. Der Wind weht mir durch die Haare, die Sonne strahlt mir ins Gesicht: der perfekte Abschluss für einen perfekten Tag.
Mein erster Ausflug auf die Insel Dugi Otok verlangt definitiv nach mehr. Mein zweiter Ausflus auf die Insel führt mich zum paradiesischen Strand Sakarun. Wer noch nicht hier war, sollte das bald mal nachholen…