Nin – damals noch gloreiches Zentrum römischer Bauten und königlicher Zeremonien, heute ein Schaubild vergangener Zeiten. Kann sich die kleine Insel trotz ständiger Zerstörungen heute als Urlaubs- oder Ausflugsort behaupten?
Die Stadt Nin
Mit dem Auto erreiche ich Nin über eine der zwei Brücken die auf die Altstadtinsel führen. Bereits von weitem erkenne ich die alten Gemäuer die die Stadt umgeben. Ich parke nahe dem historischen Stadttor, von hier aus erhalte ich einen Blick auf die zweite Brücke. Schönes Wetter, gute Laune, mein Besuch in Nin kann starten…
Ich bemerke schnell: verlaufen werde ich mich hier nicht! Die kleine Stadt hat ein sehr überschaubares Ausmaß. Die Hauptstraßen führt mich ins Zentrum, vorbei an Eisdielen und Cafés. Nach wenigen Metern erreiche ich die Kirche – das Zentrum der Insel.
Hier findet sich auch eins der beliebtestes Fotomotive – die Statue des Sveti Grgur Ninski (Bischof Gregor von Nin), eine bedeutende Person in der Kirchenpolitik Dalmatiens. Es ist Brauch, die Hand auf seinen Fuß zu legen und sich etwas zu wünschen.
Beim schlendern durch die Stadt entdeckt man immer wieder römische Überbleibsel längst vergangener Zeiten. Bei dem Gang durch die alten Ruinen fühlt man sich tatsächlich der Geschichte etwas näher. Durch das viele Grün rund um die zerfallenen Ruinin gleicht das Bild einer historischen Spielwiese.
Die kleinste Kathedrale der Welt
Es dauert nicht lange bis ich die kleinste Kathedrale der Welt finde (Maße: 7,80m lang, 7,60m breit, 8,20m hoch). Sveti Kriz (Die Kirche des Heiligen Kreuzes) wurde circa im Jahre 800 gebaut (Epoche des Frühchristentums) und hat bis heute überdauert. Sie ist nicht nur ein Symbol von Nin sondern zudem das wichtigste erhaltene Denkmal aus der altkroatischen Sakralarchitektur.
Aufgrund der Fensterlage sowie dem Winkel des Lichteinfalls ist die Kirche zudem ein Kalender. Anhand der Lichtstrahlen kann man das genaue Datum der Sonnenwende und der Tagundnachtgleiche festlegen. Jeden Sommer findet hier eine Veranstaltung mit dem Namen Sonnen- und Lichtfesttag, statt. Neben all diesen interessanten Fakten fand ich allerdings auch die Akkustik beeindruckend! Ich empfehle bei einem Besuch unbedingt ein kleines Liedchen zu singen.
Die Häuser sind der Umgebung meist angepasst und sind sehr lieblich anzusehen. Alles scheint hier zusammenzupassen.
Ich entscheide mich für einen Rundgang um die Altstadtinsel – dies ist kein allzu weiter Weg. Die Strecke ist schön aufbereitet. Kleine Fischerboote legen hier überall an und warten auf ihren nächsten Einsatz.
Meine Runde ist fast beendet als ich wieder an der zweiten Überbrückung vorbei komme. Hier starten im Sommer Gondoliere und laden zu einer kleinen Rundfahrt ein.
Ich bin am Ende meiner Runde angekommen und mache mich auf den Heimweg. Meiner Meinung nach ist Nin ein wunderschöner Ort und definitif einen Besuch wert. Ideal geeignet für Erholungs- und Entspannungssuchende. Wer sich allerdings etwas mehr Aktion, Aufregung und Party wünscht sollte es lediglich zu einem Ausflugsziel machen. Neben der Altstadt bietet Nin einen wunderschönen und seltenen Sandstrand: Den Strand der Königin.
Die Kirche Sveti Nikola
PS: Wer Richtung Norden nach Zadar weiterfährt sollte noch einen kurzen Stop bei der kleinen Kirche Sveti Nikola (heiliger Nikola) einlegen. Die Strecke bietet eine Ausfahrt auf einen kleinen Parkplatz. Von hier aus gelangt man über einen Steg zur Kirche aus dem 11. Jahrhundert.